Bleiben Sie mit umsetzbaren Finanzstrategien, Tipps, Nachrichten und Trends einen Schritt voraus.
Vordenkerrolle
Ist "xP&A" wirklich neu?
Die Zusammenführung von Betriebs- und Finanzplanung als Voraussetzung für eine bessere Entscheidungsfindung des Managements und bessere Prognosen ist seit mehr als zwei Jahrzehnten ein wichtiges Anlie
November 3, 2021
Die Zusammenführung von Betriebs- und Finanzplanung als Voraussetzung für eine bessere Entscheidungsfindung des Managements und bessere Prognosen ist seit mehr als zwei Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen von Unternehmen aller Größenordnungen. Viele Unternehmen waren gezwungen, in funktionalen Silos zu planen und die Ergebnisse zusammenzuführen, oft in Tabellenkalkulationen auf einer zusammenfassenden Ebene. Mit dem Aufkommen größerer Rechenleistung, verbunden mit der Möglichkeit, große Datenmodelle und eine hohe Anzahl von Budgetteilnehmern auf einer einzigen Technologie- und Anwendungsplattform zusammenzuführen, haben sich jedoch neue Möglichkeiten für die Planung eröffnet. Es ist diese Veränderung in der Technologielandschaft, die eXtended Planning and Analysis (xP&A) zu einer realistischen Möglichkeit gemacht hat.
Obwohl der Begriff xP&A erst kürzlich von Gartner (Oktober 2020) geprägt wurde, ist er konzeptionell sehr ähnlich zu Vorgängerkonzepten wie Integrated Business Planning (IBP), Extended Business Planning und Connected Planning. Der Unterschied besteht nun darin, dass es für mittelständische und größere Unternehmen technisch, betrieblich und wirtschaftlich machbar ist, xP&A in einer Organisation auf einer modernen Plattform wie Prophix einzusetzen. Die Gartner-Definition stützt sich in der Tat auf "eine zusammengesetzte Anbieterplattform und Architektur".
Die technologischen Beschränkungen der Vergangenheit haben dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre Pläne nach funktionalen Gesichtspunkten aufgebaut haben - einfach, weil die Menschen in der Regel auf diese Weise organisiert sind. Geschäftsprozesse halten sich jedoch nicht an funktionale Grenzen. Nehmen Sie zum Beispiel den 'Quote-to-Cash'-Zyklus. Er umfasst die Lagerverwaltung, die Verkaufsabteilung, die Logistik und die Finanzfunktionen. Die tatsächlichen Kosten für die Beschaffung eines Produkts, die Lieferung an einen Kunden und die Bezahlung werden durch den Prozess bestimmt - nicht durch Funktionen. Dies bedeutet, dass die Pläne in einem Bereich mit den Plänen in einem anderen Bereich übereinstimmen müssen, wenn die Ressourcen effizient zugewiesen werden sollen, und dass die Festlegung eines Leistungsziels an einer Stelle keine unvorhergesehenen Folgen an einer anderen Stelle hat.
So kann beispielsweise ein Plan für den Absatzbedarf nur dann effizient ausgeführt werden, wenn er mit dem Angebot und den Finanzen abgestimmt ist. Ein zu ehrgeiziger Absatzplan, der die Möglichkeiten eines Unternehmens zur Lieferung oder Herstellung von Fertigerzeugnissen übersteigt, kann zu überhöhten Kosten führen, da das Unternehmen versucht, die Lagerbestände bei alternativen Lieferanten aufzufüllen oder ungeplante Produktionsläufe durchzuführen. Dies kann wiederum dazu führen, dass anderen Projekten das benötigte Betriebskapital vorenthalten wird. In ähnlicher Weise muss ein Umsatzplan in einem Dienstleistungsunternehmen, z. B. einer Anwaltskanzlei, mit einem Personalplan übereinstimmen, um sicherzustellen, dass genügend Honorarkräfte zur Verfügung stehen, um die prognostizierten abrechenbaren Stunden zu leisten.
Die Vorteile von xP&A sind potenziell immens. Die Möglichkeit, eine ganzheitliche Sicht auf die Leistung zu haben, die konsistent und verlässlich ist, verleiht eine beträchtliche Flexibilität bei der Entscheidungsfindung, was im derzeitigen Geschäftsumfeld besonders willkommen ist. Da wir jedoch in eine neue Ära der xP&A eintreten, müssen sich die Unternehmen der Herausforderungen bewusst sein, die mit der Umsetzung eines solchen Wandels verbunden sind.
Diese neue Arbeitsweise erfordert vollständige Datenbeherrschung und Vertrauen in die Qualität und Integrität der Daten. Sie erfordert aber auch ein höheres Maß an funktionsübergreifender Zusammenarbeit. Die Probleme des Änderungsmanagements sollten nicht unterschätzt werden.
Ist xP&A also wirklich neu? Die Antwort scheint zu sein, dass die Idee schon seit vielen Jahren im Umlauf ist, aber die Umsetzung erfordert ein neues Organisationsmodell und neue Prozesse, die mit den tiefgreifenden Fortschritten in der Technologie einhergehen.
Blog abonnieren