Immer mehr mittelständische Unternehmen setzen auf CPM-Software, um zentrale Prozesse wie Planung und Budgetierung zu automatisieren. Doch ist die Entscheidung für die Anschaffung einer solchen Lösung gefallen, stehen Manager oft vor der Mammutaufgabe, die richtige Wahl zu treffen. BARC-Analyst Dr. Christian Fuchs gibt Tipps, wie Entscheider im Mittelstand vorgehen sollten, damit ihr Auswahlprojekt zu einer passenden Lösung führt.

Jedes Projekt ist ein bisschen wie eine Reise. Egal, ob es nur in die unmittelbare Nachbarschaft oder ans andere Ende der Welt geht: Eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Andernfalls besteht die Gefahr von Verspätungen oder im schlimmsten Fall, dass man gar nicht am Ziel ankommt.

Die meisten KMU können sich beides nicht leisten. Ihr Handlungsspielraum und ihre Ressourcen sind in der Regel sehr viel begrenzter als die von Großunternehmen.

Bei der Auswahl von Software für Corporate Performance Management(CPM) gilt es daher, das Risiko einer Fehlentscheidung zu minimieren. Um dies zu erreichen, ist ein gut durchdachtes und ebenso gut durchgeführtes Auswahlprojekt das A und O.

Die folgenden Punkte sind besonders wichtig:

  1. Definieren Sie erreichbare Ziele und identifizieren Sie die technischen, geschäftlichen und organisatorischen Aspekte Ihrer BI-Strategie.
  2. Ermitteln und bewerten Sie sorgfältig Ihre technischen und betriebswirtschaftlichen Funktionsanforderungen an eine Softwarelösung. Beziehen Sie alle Schlüsselpersonen in die Anforderungsanalyse ein (Management, Hauptanwender etc.). Achten Sie auch auf mögliche zukünftige Anforderungen, die mittelfristig relevant sein können.
  3. Analysieren Sie den Markt auf der Grundlage Ihrer Anforderungen und erstellen Sie eine kurze Liste möglicher Softwarelösungen. Nehmen Sie eine vergleichende Bewertung der Anbieter auf der Auswahlliste vor. Beziehen Sie auch die Benutzer ein, die mit der Software arbeiten werden, um die Akzeptanz der Lösung zu fördern.
  4. Testen Sie potenzielle Lösungen in dem/den Anwendungsfall(en), für den/die Sie das Produkt benötigen, anhand Ihrer Daten(proof of concept). Je gewissenhafter, objektiver und vergleichender Sie dies tun, desto geringer ist das Risiko, eine schlechte Auswahlentscheidung zu treffen.
  5. Stellen Sie bei der Auswahl und Implementierung Ihrer CPM-Lösung sicher, dass Sie einen überschaubaren Zeitrahmen von 3 bis 6 Monaten für das Projekt haben. Versuchen Sie, einige "schnelle Erfolge" zu erzielen. Je kürzer die Auswahl- und Implementierungszeit, desto größer ist in der Regel der unmittelbare Nutzen, den Ihr Projekt bringt.
  6. Schaffen Sie klare Zuständigkeiten -insbesondere für Änderungs- und Entwicklungsprozesse - und stellen Sie die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsbereichen und der IT sicher.

Fazit und weitere Empfehlungen

Wie jede Reise kann auch der Auswahlprozess für CPM-Software zu einem Fehlstart werden. Es liegt an Ihnen, dies zu verhindern. Zusätzlich zu diesen Tipps sollten Sie darauf achten, häufige Fehler zu vermeiden und zu prüfen, ob die vorgeschlagenen Lösungen den Anforderungen mittelständischer Unternehmen entsprechen. Mit diesen einfachen Tipps können Sie die Chancen, am Ende die richtige Software für Ihre CPM-Anforderungen zu wählen, deutlich erhöhen. Ich wünsche Ihnen alles Gute!